FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

MISSLUNGENE GENERALPROBE

Optik gewinnt gegen den Berlin-Ligisten TuS Makkabi Berlin nach Toren von Muiomo, Karupovic und Köhler schmeichelhaft mit 3:0.

Den letzten Heimtest gewann der FSV Optik gegen den Berliner Verbandsligisten TuS Makkabi mit 3:0. Selten täuschte ein Ergebnis dermaßen über den Spielverlauf. Ingo Kahlisch sprach dementsprechend von einer "misslungenen Generalprobe".

Es war die allerletzte Aktion des Spiels. Direnc Güven konnte den durchlaufenden Ashraf Abozriba stoppen, dessen Hereingabe erreichte drei Meter vor dem leeren Tor Kanto Fitiavana Voahariniaina. Der Mann mit dem wunderschönen Namen schaffte es, das Leder acht Meter am Gehäuse vorbeizuschießen!

"Der einzige echte Stürmer, den ich habe, ist Polizist und hatte heute Dienst", stöhnte Trainer Wolfgang Sandhowe nach dem Schlusspfiff des souveränen Schiedsrichtergespanns. Makkabi war eigentlich in allen Belangen überlegen. Mehr Chancen, mehr Abschlüsse, mehr Ecken, mehr Ballbesitz.

Zu diesen objektiven kamen auch noch subjektive Vorteile: mehr Bereitschaft, sich am Glutofen Vogelgesang zu quälen, mehr Einsatzbereitschaft, mehr Biss. Doch im Fußball zählen bekanntlich nur die Tore - und da trafen die Hauptstädter nicht ein einziges Mal.

Als Optik nach 24 Minuten erstmals eher zufällig in den gegnerischen Strafraum kam, hätten Paulo Eduardo Bernardes de Almeida und Niklas Körber die Blauen längst in Führung bringen müssen. Statt dessen nutzte Jonny Muiomo ein Missverständnis zwischen Keeper und Abwehr zu einem Schuss aus der Drehung, der vom Innenpfosten zum 1:0 ins Tor trudelte.

Es war der Auftakt zu den zwanzig Minuten, in denen Rathenow vernünftig Fußball spielte. Gleich nach der Führung ließ de Almeida im Strafraum gegen Benjamin Wilcke das Bein stehen. Den fälligen Strafstoß parierte Joel Samake gegen Emre Turan. Danach gab es auch einige ordentliche Angriffszüge zu sehen. Einen davon schloss Gojko Karupovic nach guter Vorarbeit von Muiomo aus Nahdistanz zum 2:0 ab. Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Michael Gorbunow im Konter an Samake.

In der zweiten Halbzeit, vor allem ab der 60. Minute, als die Gäste taktisch auf zwei Stürmer umstellten, gab es noch mehr Abschlüsse vom Verbandsligisten. Die meisten gingen allerdings mal mehr, mal weniger weit am Tor vorbei. Wenn Direnc Güven gefordert war, dann gegen Ashraf Abozriba. Optik wirkte weiterhin konzentrations- und emotionslos.

Bezeichnend dafür war die Szene aus der 76. Minute. In Drei-gegen-eins-Überzahl lief Optik im Konter auf das Tor zu und verdaddelte diese hundertprozentige Chance. Aber auch bei den Hauptstädtern klappte nun nicht mehr viel. Man bekam das Leder nicht geklärt, so konnte Nicola Köhler im zweiten Versuch doch noch das 3:0 erzielen.

Und so unglaublich es klingt: Selbst danach hätte Makkabi bei vier glasklaren Möglichkeiten die Partie noch drehen können. Schlusspunkt war die eingangs beschriebene Szene des Kickers aus Madagaskar.

Ingo Kahlisch: "Heute bin ich wirklich enttäuscht. Das war eine schlechte Generalprobe, so kann man in der Regionalliga nicht Fußball spielen. Da werden wir am Montag ein paar Sachen ansprechen. Einige waren vielleicht ein bisschen geblendet von den klaren Siegen. Ich bleibe dabei, das wird ein knallharter Kampf um den Klassenerhalt."

Auch wenn es für den Trainer bereits die Generalprobe war, einen letzten Test gibt es noch. Am Dienstag um 19 Uhr tritt Optik beim FSV Wachow/Tremmen an. Gespielt wird auf dem Sportplatz Wachow.

Optik: Hiemann (46. Güven) - Wilcke (46. Techie-Menson), Turan, Drame, Zingu (64. Wilcke) - Langner, Aydogdu (21. Köhler) - Karupovic (46. Sen), Martschinkowski, Muiomo (46. Polichronakis) - Gorbunow (46. Özcin)

Tore:
1:0 Jonathan Muiomo (24.)
2:0 Gojko Karupovic (38.)
3:0 Nicola Köhler (77.)