FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

SPRUNG AUS DER ABSTIEGSZONE

Optik gewinnt nach einem Viererpack von Jerome Leroy sowie einem Treffer von Tobola mit 5:0 gegen Pampow.

Optik-Kapitän Jerome Leroy traf gegen Pampow gleich vierfach. Foto: Archiv

Im ersten Match gegen den MSV Pampow kam der FSV Optik zu einem hohen 5:0-Erfolg. So klar das Ergebnis ist, souverän war das Spiel der Rathenower fast eine Stunde lang nicht.

Ein gewohntes Bild bei Flutlichtspielen am Vogelgesang: Pünktlich zum Anpfiff begann es zu regnen. Das trieb die Zuschauer unter die Tribünendächer, wobei auf der Gegengeraden die zweite Männermannschaft, die ihren geplanten Mannschaftsabend kurzerhand nach hinten verschob, für lautstarke Unterstützung sorgte.

Daran kann es also nicht gelegen haben, dass in der munteren und völlig offenen Anfangsphase sämtliche Schüsse auf beiden Seiten zu hoch angesetzt waren, mehrere flogen gar über die Fangzäune. Der einzige Versuch, der flach kam, landete im Gästetor, da war jedoch die Abseitsfahne oben. Dann ein guter Steckpass von Shai Neal auf Manuel Härtel. Der Optik-Stürmer schob das Leder zwar an Torhüter Erik Steinhaus, aber auch am Pfosten vorbei.

Auf der Gegenseite fehlten nach einem zunächst abgewehrten Ball beim Nachschuss von Vselovods Camkins nur die berühmten Zentimeter. Und gleich noch einmal hätten die Mecklenburger in Führung gehen können, Marvin Runge stand nach einer Freistoßkombination komplett frei. Simeon Hawwary hielt den FSV im Rennen.

Das drehte sich kurz darauf in Richtung Heimsieg. Mitbekommen haben dürfte es nicht jeder der knapp 250 Besucher, es wirkte überhaupt nicht torgefährlich. Jerome Leroy trieb den Ball im Mittelfeld. Von ganz hinten muss Glodi Zingu eine Lücke erspäht haben, er rief: "Alleine, alleine!" Der Kapitän hörte auf ihn und zog einfach ab. Neben dem verdutzten Pampower Keeper schlug die Kugel zum 1:0 ein.

Zehn Minuten später gab es Elfmeter für Rathenow. Doppelter Pechvogel war Erik Steinhaus, der erst Shai Neal regelwidrig am Abschluss hinderte und sich dann beim Strafstoß von Jerome Leroy für die falsche Ecke entschied - 2:0. Die Möglichkeit zu verkürzen, beziehungsweise zu erhöhen, hatten Paul Telschow und Ali Gündogdu. Hier blieben die Torhüter jeweils Sieger.

Aus der Pause kamen die Gäste mit viel Elan. Relativ oft und relativ leicht kamen sie bis zum FSV-Strafraum. Optik fehlte die Souveränität, die kam aber nach einer knappen Stunde. Gewühl und Gerangel zentral kurz vor dem Gästestrafraum, dann ein Pfiff. Schiedsrichter Max Kluge hatte zunächst Vorteil abgewartet, als es den nicht gab, auf Freistoß entschieden. Jerome Leroy ballerte die Kugel direkt in die Maschen.

Nach diesem 3:0 gingen beim MSV die Köpfe deutlich nach unten, zumal ihr Routinier und Torjäger Marcel von Walsleben-Schied nach Krankheit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Eine Gelegenheit gab es trotzdem noch. Ein Kopfball von Marvin Runge flog über die Latte.

In der 67. Minute gelang Rathenows Kapitän der vierte Streich. Wieder ein Freistoß, diesmal etwas weiter links und weiter hinten. "Nachsetzen Männer", forderte Ingo Kahlisch deutlich vernehmbar. Nö, ging nicht, auch dieser Ball landete direkt im Tor.

In der Schlussphase waren noch vier bemerkenswerte Aktionen zu notieren. In der 74. Minute kam es zunächst zum zweiten nicht gegebenen Treffer, wieder wegen Abseits. Die schnellste Gelbe Karte aller Zeiten für einen Optik-Akteur bekam Charles Oba-Elle. Der war so heiß auf seinen Einsatz, dass er aufs Feld stürmte, ehe Glodi Zingu dieses überhaupt verlassen hatte.

Dann gab es das Oberligadebüt von Eigengewächs Leon Winning. Und den Schlusspunkt in der Schlussminute setzte mit Przemyslaw Tobola einer der Aktivposten der Partie. Der Außenverteidiger fand nach einem Solo keine Anspielstation und zog aus spitzem Winkel selbst ab. Wenn du schon 4:0 führst, fliegt so ein Ball dann auch noch genau ins lange Eck. Mannschaft und Fans feierten nach dem Abpfiff laut und ausgiebig, das sollten sie auch.

Ingo Kahlisch blickte dagegen zurück und voraus: "Ich habe den Jungs gerade gesagt, wir müssen weiter hart arbeiten, hart trainieren. Optik war im leistungsorientierten Amateurfussball eine Marke, da wollen wir wieder hin. Seit etwa Mitte September sieht unser Kader ja ein bisschen anders aus, nun wollen wir Woche für Woche gucken, was geht. Das wichtigste bleibt, dass wir nicht absteigen."

RATHENOW: Hawwary - Langner, Zingu (80. Oba-Elle / G), Jojkic, Tobola - Leroy, Kouendjin-Bankoue - Neal (80. Winning), Gündogdu (67. Vicente / G), Lukanov (67. Wilcke) - Härtel

PAMPOW: Steinhaus - Schlüter (88. Engellandt), Minchev (G), Camkins, Reis (G) - Runge, Khlan (65. Tsagaraev), Telschow, Gnahore, Aldawoud (65. Hube) - von Walsleben-Schied (76. Zotke)

TORE:
1:0 Jerome Leroy (22.)
2:0 Jerome Leroy (39./FE)
3:0 Jerome Leroy (57.)
4:0 Jerome Leroy (68.)
5:0 Przemyslaw Tobola (90.)